Für viele Frauen ist neben dem Ausbleiben der Regelblutung die morgendliche Übelkeit eines der sicheren Signale dafür, dass sie in freudiger Erwartung sind.
Der veränderte Hormonspiegel ist für viele Magen-Darm-Beschwerden von Schwangeren verantwortlich. Das Hormon Beta-HCG (humanes Choriongonadotropiner) hält den Östrogenspiegel der Frau in der frühen Schwangerschaft aufrecht, verhindert die mütterliche Abstoßung des Embryos als Fremdgewebe und erhöht die Basaltemperatur. Es wird vermutet, dass es auch für Schwangerschaftsbeschwerden verantwortlich ist: Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Übelkeit und Erbrechen.
Eine Massagetherapie kann dazu beitragen, die negativen Auswirkungen der hormonellen Umstellung zu hemmen. Selbst wenn werdende Mütter mit Beschwerden zu kämpfen haben, werden regelmäßige Berührungen ihre Psyche stabilisieren und das Leid mindern.
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Morgenübelkeit
Während Übelkeit in den Wochen 2 bis 14 häufiger auftritt, bleibt die „Morgenübelkeit“ bei einigen Frauen während der gesamten Schwangerschaften bestehen. Gegen Schwangerschaftsübelkeit helfen folgende Mittel:
Tiefe Bauchatmung. Noch im Bett empfiehlt es sich 10 mal tief ein und auszuatmen. Kommen Sie morgens leicht in Stress, dann stellen Sie sich den Wecker fünf Minuten eher und machen Sie das Atmen zu Ihrem täglichen Ritual.
Pfefferminze. Aus der Aromatherapie. Besorgen Sie sich in der Apotheke oder im Reformhaus ein Fläschchen mit naturreinem Pfefferminzöl in Bio-Qualität. Stellen Sie dieses auf Ihren Nachttisch. Nach Bedarf einfach den Deckel abdrehen und ein paar Züge des ätherischen Öls durch die Nase einatmen. Das lässt sich auch wunderbar mit der tiefen Bauchatmung verbinden.
Ingwer. Ingwer ist eine kleine Wunderwaffe im Kampf gegen Übelkeit. Egal ob als pures Pulver mit etwas Wasser oder als Tee mit frisch überbrühter Wurzel. Die Inhaltsstoffe wirken beruhigend auf unseren Magen-Darm-Trakt. Krämpfe und Übelkeit lassen nach.
Ein kleines Häppchen. Essen Sie ein kleines Häppchen bevor Sie aus dem Bett aufstehen. Besonders zu empfehlen selbstgemachte Ingwerkekse. Probieren Sie unser kostenloses Rezept.
Akupressur. Suchen Sie den Punkt PC-6-Punkt auf der Innenseite Ihres Unterarms. Er befindet sich zwischen den beiden Sehnen, zwei daumenbreit oberhalb der Handgelenksfalte.
Drücken Sie mit dem Daumen der anderen Hand tief in diesen Punkt hinein. Üben Sie beim Ausatmen Druck aus. Beim Einatmen lassen Sie wieder locker. Verweilen Sie so fünf bis zehn Minuten täglich. Sie können diese Behandlung bis zu vier Mal täglich durchführen.
Sodbrennen
Das wachsende Baby im Bauch drückt die Gallenblase. Aus dem Magen zieht ein brennender Reiz nach oben. Mehr als 75% aller Frauen haben Sodbrennen, insbesondere in der späteren Schwangerschaft und im Liegen.
Meiden Sie unbedingt die folgenden Lebensmittel bis Sie wieder komplett beschwerdefrei sind:
- Stark gewürzte Speisen
- Kaffee
- Süßigkeiten
Akupressur gegen Sodbrennen
Sodbrennen verschwindet oft nach dem Drücken dieser drei Akupressurpunkte:
Tasten Sie mit dem Daumen vom Kehlkopf senkrecht nach unten. Zunächst ist da noch das Weiche des Halses zu finden. Aber dann beginnt der feste Knochen des Brustbeins. Und genau an dieser Stelle müssen Sie kurzen kräftigen Daumendruck ausüben.
Bitte nicht in die Kuhle hineindrücken, als ob Sie sich erwürgen wollen, sondern die Haut fest gegen den Knochen drücken. Manchmal hilft einmaliger Druck, um das Sodbrennen zu verbannen. Sie können aber auch mehrmals hintereinander drücken.
Wenn dieser Punkt keine Abhilfe geschafft hat, gibt es zwei weitere Punkte, die Sie akupressieren können. Sie befinden sich auf der höchsten Stelle der beiden Schlüsselbeine.
Tasten Sie sich vom Brustbein mit Ihren Mittelfingern nach links und rechts und erspüren bis wohin Ihr Schlüsselbein nach oben verläuft und dann wieder leicht abfällt. Hier muss auf beiden Seiten Druck ausgeübt werden.
Alle drei Punkte sind druckempfindlich und lassen sich von der unempfindlichen Umgebung gut abgrenzen.
Verstopfungen
Verstopfungen treten bei 25% aller werdenden Mütter auf. Dafür ist ein weiteres Schwangerschaftshormon zuständig: Progesteron. Es entspannt die glatten Muskeln des Verdauungssystems und hemmt die Peristaltik. Das Ergebnis: Ein träger Darm.
Vorbeugen ist besser als Behandeln. Das gilt in der Schwangerschaft doppelt, da man nicht alle medizinischen Optionen ausschöpfen kann und mit Medikamenten vorsichtig sein muss.
Grundregeln, um Verstopfungen vorzubeugen:
- Trinken Sie mindestens zwei Liter pro Tag. Wasser sollte immer die erste Wahl sein, gefolgt von milden Tees und Saftschorlen.
- Bewegung, egal ob schwimmen oder spazieren gehen. Am besten 30 Minuten jeden Tag fest für das individuelle Bewegungsprogramm einplanen. Bewegung massiert die Därme sanft und trägt den Nahrungsbrei weiter in Richtung Ausgang.
- Vermeiden Sie Nahrungsmittel, die stopfen. Dazu zählen Weizenmehlprodukte (Brot und Pasta), sowie zuckerhaltige Lebensmittel. Fruchtzucker ist erlaubt, da er verdauungsfördernd ist.
Auf Einfachzucker muss verzichtet werden. Ohnehin tun Sie weder der Schwangeren noch dem Ungeborenen einen Gesundheitsdienst. Dunkle Schokoladen mit einem Kakaoanteil von über 60 Prozent, sind zwar gesünder als Vollmilch-Alternativen, stopfen aber zusätzlich. - Frische Früchte am Morgen: Ein frischer Apfel am Morgen auf nüchternen Magen kann wahre Wunder wirken. Wenn der süße Zahn sich meldet, sind Trockenfrüchte eine gute Alternative. Um ihren verdauungsfördernden Effekt zu verstärken können Backpflaumen, Aprikosen und Datteln auch über Nacht in Wasser eingeweicht werden. Sie eignen sich hervorragend zum Süßen von Müsli, Gebäck und Kuchen.
- Bei wiederkehrenden Verstopfungen morgens ein Glas lauwarmes, leicht gesalzenes Wasser auf nüchternen Magen trinken.
Ein Zaubermittel gegen Verstopfung — nicht nur in der Schwangerschaft
Dieser Griff stammt aus der vietnamesischen Gesichtsmassage-Praktik Dien Cham. Dem zugrunde liegt die Annahme, dass sich unsere gesamten Körpersysteme und Organe auch in unserem Gesicht widerspiegeln.
- Mit zwei Fingern der rechten Hand (Zeige- und Mittelfinger, der Daumen kann als Stütze mit genutzt werden) fahren Sie von rechts nach links um den Mund herum.
- Wenn sie in der Mitte des Kinns angelangt sind, rutschen Sie mit einer kurzen heftigen Geste senkrecht nach unten.
- Wiederholen Sie diese Bewegung mindestens 10 mal. Sie können diese kleine Übung mehrmals täglich durchführen.
Fazit
Magen-Darm-Probleme in der Schwangerschaft sind lästig, aber nicht ungewöhnlich. Die beste Taktik ist, die Ernährungsgewohnheiten zu ändern. Kommt es dennoch zu Beschwerden, eignen sich die asiatischen Druckpunkt-Methoden wie Dien Cham und Akupressur, um dagegen anzugehen.
Für mehr Tipps rund um eine entspannte Schwangerschaft, empfehlen wir unseren kostenlosen Schwangerschaftsbegleiter, den Sie sich hier herunterladen können.
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