Das Wort Reiki bedeutet aus dem Japanischen übersetzt: „Lebensenergie“. Bei der Behandlung werden nur die Hände des Therapeuten und keine weiteren Hilfsmittel eingesetzt. Die Heilung durch universelle Energie ist die Kunst bei dieser einzigartigen japanischen Technik. Ihre Wurzeln reichen 2500 Jahre zurück. Seit den 1980er Jahren gewinnt sie auch Anhänger in Europa.
Die 5 Lebensregeln des Reiki
Reiki unterliegt fünf Lebensregeln, welche, je nach Quelle, unterschiedlich übersetzt werden. Der Sinn ist dadurch jedoch nicht verändert und besagt Folgendes:
Gerade heute ärgere dich nicht.
Gerade heute sorge dich nicht.
Gerade heute sei mit Dankbarkeit erfüllt.
Gerade heute sei ehrlich.
Gerade heute sei nett und freundlich zu allen Lebewesen.
Der japanische Gelehrte Dr. Mikao Usui, stieß in den 1920er Jahren auf die über 2500 Jahre alte Lehre des Reiki. Kurze Reime und Verse, Sutras genannt und auf Sanskrit, Altindisch verfasst, sind einige der wenigen Überlieferungen über die Entstehung von Reiki.
Bis heute ist nicht sicher, ob die Wurzeln Philosophischen oder religiösen Ursprungs sind. Reiki selber ist keines von beidem. Es existiert einfach und ist universell in allem Leben vorhanden. Dr. Mikao Usui suchte jahrelang nach den Hintergründen dieser, fast verloren gegangenen, Anwendung und entwickelte schließlich die Reiki Massage.
Wie funktioniert eine Reiki Massage?
Die Hände werden während der Reiki Behandlung nicht aufgelegt. Sie werden ein paar Zentimeter über dem Körper gehalten. Der Therapeut wird als Gebender bezeichnet und der Patient als Empfänger. Gebender kann nur sein, wer die Reiki Symbole und deren Bedeutung, während seiner Ausbildung erlernt hat. Hierfür durchläuft er ein mehrstufiges Einweihungsritual bis hin zur Meisterschaft.
Die Energie, welche während der Behandlung fließt, ist eine reine und universelle Lebensenergie. Diese wird nicht vom Therapeuten produziert, sondern ist eine von Gott oder dem Universum gegebene. Sie wird durch die Hände kanalisiert und auf dem Empfänger abgegeben.
Wie lange eine Reiki Behandlung dauert, entscheidet der Therapeut individuell. Meist sind es zwischen 60 und 90 Minuten. Zuvor muss keine Diagnose oder Anamnese erstellt werden.
Während der Reiki Behandlung ist der Empfänger bekleidet und nimmt eine liegende oder sitzende Position ein. Am besten wählen Sie lockere Kleidung aus natürlichen Stoffen (Baumwolle, Wolle oder Leinen).
Die Reiki Massage beginnt am Kopf und folgt den Meridianen durch die Organe und Chakren. Es finden sich also Parallelen zum Meridiansystem der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und der ayurvedischen Chakren-Lehre.
Der Gebende verbleibt an jedem Reiki Punkt einige Minuten, bis er zum nächsten Punkt übergeht. Einige Reiki-Gebenden folgen einer vorgegebenen Reihenfolge von Handpositionen, andere werden ihre Hände in keiner bestimmten Reihenfolge frei in die Bereiche bewegen, in denen sie Reiki als “dringend” empfinden.
Reiki ist eine intelligente Energie, die automatisch dort fließt, wo sich die Ungleichgewichte in Ihrem Körper befinden, unabhängig davon, wo sich die Hände des Gebenden befinden.



Phantomhände
Haben Sie schon einmal von Phantomhänden gehört? Phantomhände fühlen sich an, als würden die Hände des Reiki-Praktizierenden einen Teil Ihres Körpers berühren, wenn sie tatsächlich an anderer Stelle sind.
Sie können beispielsweise sehen, dass die Hände des Heilers tatsächlich auf Ihrem Bauch liegen, aber Sie könnten schwören, dass die Hände Ihre Beine berühren. Oder Sie haben das Gefühl, dass sich mehrere Hände gleichzeitig auf Ihrem Körper befinden, als wären mehrere Personen mit Ihnen im Raum.
Was bewirkt Reiki im Körper?
Durch das Handauflegen strömt die Energie in den Körper des Empfängers. Die Lebensenergie fließt von ganz allein, an jene Stellen, die sie benötigen. Die Chakren werden geöffnet, Blockaden gelöst, Reflexpunkte aktiviert. Die Selbstheilung wird angeregt.
Reiki kann begleitend zur schulmedizinischen Betreuung angewendet werden. Sie ersetzt aber niemals einen Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker.
Jeder Mensch kann Reiki praktizieren, denn jeder besitzt die Kraft in sich, seit seiner Geburt. Die Kraft baut sich während des Lebens immer weiter auf. Durch gezieltes Training, kann sie gemehrt werden. Ein Zuviel an Energie gibt es nicht. Es existieren keine Nebenwirkungen bei einer Reiki Massage.
Wer eine Reiki Behandlung ausprobieren möchte, findet in unserem Praxisguide die 12 Basispunkte für eine Reiki Selbstbehandlung.
Was bewirkt Reiki im Geist?
Reiki soll reinigen und befreien. Es soll die Balance fördern, um zurück zu sich und zu seiner Mitte zu finden. Das Gleichgewicht pendelt sich wieder ein. Während der Reiki Massage können alte Verletzungen der Seele hochkommen. Verdrängte Emotionen und Bilder werden erzeugt und gelangen an die Oberfläche. Endlich hat der Betroffene die Gelegenheit diese alten Wunden zu heilen und loszulassen.
Manche Patienten fangen an zu weinen, werden wütend oder ängstlich. Lassen Sie ihren Gefühlen freien Lauf und lernen Sie durch Reiki loszulassen. Es wird sie heilen und von alten Mustern befreien, wenn Sie es zulassen. Die Energie wirkt genau da, wo sie wirken soll, nicht zu viel und nicht zu wenig. Es lohnt sich, sich darauf einzulassen.
Die Reiki Symbole
Das Wort Reiki ist aus den zwei Begriffen Rei und Ki zusammengesetzt. Zusammen ergeben sie das Reiki Symbol Rei steht für fließende und immerwährende Lebensenergie. Ki meint die eigene Kraft, vergleichbar mit Qi, die durch jeden hindurch fließt und nie zu viel sein kann.
Die übrigen vier Reiki Symbole sind nur für diejenigen machtvoll, die eingeweiht sind und mindestens den zweiten Grad der Reiki Ausbildung erlangt haben. Die Symbole bedeuten Mantras, die jeder Schüler von seinem Meister erhält. Diese können abweichen und von Meister zu Meister unterschiedlich ausfallen. Dies verändert nicht den Sinn der Reiki Symbole:
- ChoKu Rei:
Die Energie soll verstärkt werden und die Heilung verstärken.
- Sei HeKi:
Das Symbol steht für Harmonie und Ausgleich der Energien.
- Hon Sha Ze Sho Nen
Steht für den Körper mit seinen fünf Elementen und sieben Chakren. Es sorgt für Fernheilung, wenn der Empfänger nicht vor Ort ist.
- Dai KoMio
Das Reiki Meistersymbol. Es ist das Höchste der Mantras. Es steht für Erleuchtung und wird erst bei der Erlangung des dritten Grades offenbart.
Die Einweihungen
Jeder Mensch kann ohne spezielles Vorwissen Reiki Meister werden. Denn jeder ist mit der universellen Lebensenergie geboren, auch wenn viele sich ihrer nicht bewusst sind. Wer Reiki jedoch als Therapeut, also als Gebender praktizieren will, muss eingeweiht sein. Er muss die Energie in sich entdecken, aktivieren und kanalisieren lernen. Wer sogar Meister sein will, muss Grad drei erreichen.
Reiki-Einweihungen öffnen und erweitern die Ki-Haltekapazität und beseitigen Energieblockaden. Sie öffnen erst einen Kanal für die Reiki-Energie, um vom Gebenden zum Nehmenden zu fließen. Je mehr ein Praktiker Reiki anwendet, desto klarer und stärker wird der Fluss.
Wer ernsthaft mit Reiki therapieren möchte, muss sich bewusst sein, dass er seinen Körper als “Energiegefäß” zur Verfügung stellt. Neben Training ist auch Reinigung zentral. Regelmäßige körperliche Reinigung durch Fasten, Verzicht auf Alkohol, Nikotin und mediale Reize (Fernsehen, Internet etc.) sind essentiell.
Dieser Einweihungsprozess ist es, der Reiki von anderen Heilungssystemen unterscheidet. Aus diesem Grund kann man Reiki nicht durch Lesen lernen, es muss erlebt werden.

Die Reiki Grade
Grad eins: Dieser beinhaltet vier Einweihungen. Die angeborene Kraft wird durch den Reiki-Kanal aufgebaut und gereinigt. Die Behandlung wird erprobt und darf angewendet werden. Die eigenen Sinne werden gestärkt und der feinstoffliche Körper weiter ausgebaut. Hier sollte man sich der Lebensenergie Stück um Stück bewusster werden.
Grad zwei: Die ersten Hürden sind gemeistert und die Energie wird immer weiter ausgebaut sowie kanalisiert. Spirituelles Wachstum und dessen Vertiefung stehen an oberster Stelle. Reiki sollte spätestens jetzt Teil des täglichen Lebens sein und zu einer besseren Lebensqualität führen.
Grad drei: Der Schüler kennt nun alle Reiki Symbole und ist in diese eingeweiht. Wer diesen Grad erreichen möchte, verpflichtet sich, sein Leben dem Weg des Reiki zu widmen. Der neue Meister darf nun selber lehren und weihen. Das eigene spirituelle Wachstum ist bei diesem Grad ebenso wichtig, wie die Ausbildung zum Lehrer. Der Weg für ein erleuchtetes Leben steht nun bereit.
Die Legende der Entstehung von therapeutischem Reiki
Dr. Mikao Usui studierte in Amerika alte Sprachen und lernte Sanskrit. Später wurde er christlicher Mönch und war gleichzeitig buddhistisch geprägt. Eines Tages stieß er auf Reiki. Er verbrachte viele Jahre mit der Suche nach dessen Ursprüngen und Bedeutung.
Schließlich begab er sich auf den Berg Kurama, um zu meditieren. Nach 21 Tagen hatte er eine Vision über die Reiki Symbole. Diese enthüllten ihm das Geheimnis ihrer Anwendung und er konnte fortan energetisch, durch seine Hände heilen.
Er verließ den Berg und ging nach Kyoto, um dort den Menschen in Armenvierteln zu helfen. Auf dem Weg verletze er seinen Fuß, doch er konnte sich sogleich selbst heilen. Usui begann Reiki zu unterrichten, um seine Erkenntnisse über die Behandlung und die Symbole weiter zu geben.
Wie verbreitete sich die Reiki Behandlung?
Während Mikao Usuis Zeit als Lehrer, war der Marineoffizier Chujiro Hayashi einer seiner Schüler. Dr. Usui weihte ihn als Meister. Nach Usuis Tod im Jahr 1926, praktizierte Hayashi weiter und eröffnete eine Reiki Klinik in Tokyo. Eine seiner Schülerinnen war die Hawaiianerin Hawayo Takata. Auch sie wurde zur Meisterin geweiht und brachte so die Reiki Behandlung in die USA. Sie führte die Reiki Lehre weiter und weihte ihre Enkelin. Erst 1981 kam Reiki in Europa an.
Fazit
Reiki ist in den letzten dreißig Jahren auch in Deutschland immer beliebter geworden. Die Energiearbeit und Heilung durch Handauflegen, tut den betroffenen Patienten gut, auch wenn die Wissenschaft keinen Nachweis für ihre Wirksamkeit liefert.
Viele chronische und akute Erkrankungen können, neben der schulmedizinischen Behandlung, durch eine Reiki Massage begleitet werden. Man kann sie auch mit weiteren fernöstlichen Praktiken kombinieren, wie Shiatsu, Akupressur oder Tuina. Ein Selbstversuch kann sich lohnen.
Möchten auch Sie Reiki zu Hause ausprobieren? Dann finden Sie hier unseren Praxisguide über die 12 Basispunkte für eine Reiki Selbstbehandlung.
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